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VORHOFFLIMMERN

LIVE-INTERVIEW

mit Dr. Hierl

Mit Herzflimmern verbindet man ja das positive Gefühl frisch verliebt zu sein. Wenn das Herz aber wirklich flimmert, dann nennt man das Vorhofflimmern und es handelt sich um eine bestimmte Art von Herzrhythmusstörung. Wie man sich dann am besten verhält, erklärt Dr. Alexander Hierl.

Unser Herz schlägt ca. 60-100 Mal pro Minute, das bedeutet 80.000 bis 150.000 mal am Tag. Seine Aufgabe ist es, das Blut durch den Körper zu pumpen. Was unser Herz im Laufe eines 70-80 jährigen Lebens leistet ist eine in Natur und Technik einmalige Ausdauerleistung.

Herzflimmern, auch Vorhofflimmern genannt, ist die häufigste bedeutsame Rhythmusstörung des Herzens. In Deutschland sind ca. 1 Million Menschen davon betroffen. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Häufigkeit von weniger als 1% bei unter 60-jährigen auf mehr als 10% bei über 75-jährigen. Das liegt daran, dass mit dem Alter auch die Erkrankungen zunehmen, die Vorhofflimmern begünstigen. Davon besonders zu nennen sind Herzinsuffizienz, Bluthochdruck und die koronare Herzerkrankung. Aber auch eine Schilddrüsenüberfunktion, Alkoholgenuß und Übergewicht sind wesentliche Ursachen von Vorhofflimmern.

Normalerweise schlagen Herzkammern und -vorhöfe regelmäßig etwa 60 bis 100 mal pro Minute. Bei Vorhofflimmern aber stehen die Vorhöfe still und nur noch die Kammern arbeiten. Das hat einen Leistungsabfall zur Folge. Dementsprechend klagen die Patienten über Luftnot, Schwitzen, Schwindel und Schwäche, eine bestehende Herzinsuffizienz kann sich dadurch verschlechtern. Außerdem fällt der Sinusknoten als rhythmischer Taktgeber aus, der Herzschlag wird völlig unregelmäßig und meist auch sehr schnell.

Das spürt man dann als innere Unruhe, Herzstolpern und Herzrasen. Gefährlich wird es, wenn sich nach mehreren Tagen Blutgerinnsel in den untätigen Vorhöfen bilden, die eine Embolie oder einen Schlaganfall verursachen können. Aus diesem Grund muss die Blutgerinnung gehemmt werden.

Zur Behandlung dieser Rhythmusstörung gibt es eine Vielzahl an Medikamenten, die jedoch sorgfältig ausgewählt und teilweise mit strenger Überwachung angewandt werden müssen. Besteht noch kein permanentes Vorhofflimmern, kann man durch eine Kardioversion (medikamentös oder elektrisch mit Kurznarkose) einen regelmäßigen Sinusrhythmus herstellen. In ausgewählten Fällen kann eine Ablationsbehandlung oder Operation die richtige Therapie sein. Besteht permanentes Vorhofflimmern, muss auf eine Herzfrequenzkontrolle geachtet werden.