Studienergebnisse
![]() | Ernährung als Anämie-Risiko |
Anämien sind bei postmenopausalen Frauen häufig die Folge von Ernährungsfehlern. Dies kam in einer Analyse der Women's Health Initiative (WHI) im Journal of the American Dietetic Association (2011; 111: 532-541) heraus.
Die im Rahmen der Women's Health Initiative durchgeführte Beobachtungsstudie gehört mittlerweile zu den wichtigsten Quellen für ernährungswissenschaftliche Forschungen. Mehr als 90.000 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren hatten über einen Zeitraum von 9 Jahren regelmäßig den Food Frequency Questionnaire ausgefüllt, der Angaben zu mehr als 85 Nährstoffen erlaubt.
Cynthia Thomson von der Universität in Tuczon/Arizona hat in den Daten nach möglichen Ursachen für die Anämie gesucht, die bei Frauen mit zunehmenden Alter häufiger diagnostiziert wird.
Bei vielen Frauen lagen Ernährungsfehler vor. Die drei wichtigsten Risikofaktoren waren eine zu geringe Zufuhr von Eisen, Vitamin B12 und Folsäure, die jeweils mit einem um 10 bis 20 Prozent erhöhten Risiko auf eine Anämie verbunden waren.
Auch eine zu geringe Zufuhr von Kalorien, Protein, Vitamin C und rotem Fleisch war mit einer erhöhten Rate von Anämien assoziiert. Insgesamt lag bei 5,5 Prozent aller Teilnehmerinnen eine Anämie vor, definiert als ein Hämoglobinwert von weniger als 12,0 g/dl.
Erstaunlich war, dass die Einnahme von Multivitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln, die für viele US-Amerikanerinnen zum festen Speiseplan gehören, sie nicht vor der häufigen Mangelerkrankung schützte.
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![]() | Vorhofflimmmern überwiegend vermeidbar |
Mehr als die Hälfte aller Erkrankungen am Vorhofflimmern sind auf modifizierbare Risikofaktoren zurückzuführen und deshalb im Prinzip vermeidbar. Dies zeigt eine Studie in Circulation (2011; doi:10.1161/CIRCULATIONAHA.110.009035). Heraus kam aber auch, dass optimale Bedingungen für eine Prävention nur bei jedem zwanzigsten Erwachsenen vorliegen.
Das Vorhofflimmern ist die häufigste klinisch relevante Herzrhythmusstörung. Es erkranken überwiegend ältere Menschen. Bei den über 65-Jährigen beträgt die Prävalenz 3 bis 5 Prozent. Die Risikofaktoren sind bekannt: Neben kardialen Vorerkrankungen sind dies in erster Linie arterielle Hypertonie, Adipositas, Typ-2-Diabetes mellitus und Rauchen.
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![]() | H. pylori-Toxin kann Parkinson auslösen |
Der Ulkuserreger H. pylori enthält ein Neurotoxin, das in einem Mausmodell der Erkrankung einen Morbus Parkinson induzieren kann. Dies zeigen Studienergebnisse, die auf der Jahrestagung der American Society for Microbiology in New Orleans vorgestellt wurden. Sie deuten darauf hin, dass der Erreger von peptischen Ulzera eine wichtige Rolle in der Pathogenese der degenerativen Hirnerkrankung spielen könnte. Ein Beweis steht allerdings noch aus.
Bereits in den 1960er Jahren wurde beobachtet, dass Menschen mit peptischen Ulzera häufiger als andere an einem Morbus Parkinson erkranken, berichtet Traci Testerman von der Louisiana State University in Shreveport. Jüngere Studien hätten gezeigt, dass Patienten mit Morbus Parkinson häufiger als andere mit Helicobacter pylori infiziert sind.
Einen weiteren Hinweis auf einen Zusammenhang liefert die Häufung von Parkinsonerkrankungen auf dem Archipel Guam im westlichen Pazifik. Zum Speiseplan der dortigen Einheimischen gehören die Samen der Cycas-Palmfarne. Diese enthalten ein Cholesteryl-Glucosid, das neurotoxische Eigenschaften hat. Ein fast identisches Molekül wird auch von H. pylori gebildet.
Testerman und Mitarbeitern ist es nun gelungen, Mäuse genetisch so zu verändern, dass sie nach einer Infektion mit H. pylori an einem Parkinson-Syndrom erkranken, das wie die Erkrankung beim Menschen durch einen Mangel an Dopamin ausgelöst wird. Zur Erkrankung kam es auch, wenn die Forscher die Nahrung der Tiere mit abgetöteten Bakterien angereichert hatten.
Dies spricht dafür, dass nicht die Infektion selber, sondern ein Toxin (oder eine Immunreaktion darauf) die Anfälligkeit auf die Erkrankung fördert, die nur bei älteren Tieren ausgelöst werden konnte. Auch dies ist eine Parallele zur Parkinsonerkrankung des Menschen.
Die Induktion der Erkrankung in einem eigens zu diesem Zweck entwickelten Tiermodell, ist natürlich nicht beweisend. Der nächste Schritt könnte darin bestehen, die Auswirkungen einer H. pylori-Eradikation auf die Symptome und das Fortschreiten der Erkrankung zu untersuchen, wie dies jüngst in einer kleinen randomisierten Studie in Helicobacter (2011; 15: 279-294) versucht wurde.
Dort wurden positive Auswirkungen auf Bradykinesie und Rigidität beobachtet, die sicherlich erst durch weitere Gruppen bestätigt werden müssen. Da bei Ausbruch der Erkrankung die meisten Zellen in der Substantia nigra bereits zerstört sind, dürften sich die Auswirkungen in Grenzen halten. Zu untersuchen wäre auch, ob eine Infektion mit H. pylori die Resorption von Parkinson-Medikamenten wie L-Dopa beeinflusst.
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![]() | Gesunder Lebensstil vermeidet plötzlichen Herztod |
Vier gesunde Lebensweisen senken das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, um mehr als 90 Prozent. Dies zeigt eine Analyse der Nurses' Health im Amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2011; 306: 62-69).
Die Behandlungsergebnisse des Herzinfarktes haben sich zwar in den letzten Jahrzehnten deutlich gebessert. Viele Patienten sterben jedoch, bevor sie eine Klinik erreichen. Auf den plötzlichen Herztod entfällt mehr als die Hälfte aller kardialen Todesfälle.
Die meisten Fälle sind durch einen gesunden Lebensstil vermeidbar. Die vier wichtigsten Lebensregeln lauten: Nicht Rauchen, schlank bleiben (Body-Mass-Index unter 25), täglich eine halbe Stunde Sport und sich mediterran ernähren mit viel Obst und Gemüse, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Fisch sowie Alkohol in Maßen.
In der Nurses' Health Study, die 81.722 Krankenschwestern über 26 Jahre begleitete, nahm das Risiko auf einen plötzlichen Herztod um so stärker ab, je mehr der vier Regeln eingehalten wurden. Von den insgesamt 321 Todesfällen entfielen nur 3 auf Frauen mit dem vorbildlichen Low Risk Lifestyle, der alle Kriterien erfüllte.
Stephanie Chiuve vom Brigham and Women's Hospital in Boston errechnet eine Risikominderung um 92 Prozent (relatives Risiko 0,18; 95-Prozent-Konfidenzintervall 0,07-0,49).
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![]() | Grüner Tee Extrakt und L-Theanin stimulieren das Gedächtnis |
Einundneunzig Personen, die leichte kognitive Störungen, die ein Risikofaktor für Alzheimer sind, aufweisen, haben auf zufallsbedingte Weise eine Mischung aus Grünem Tee Extrakt und L-Theanin oder ein Placebo, über einen Zeitraum von sechszehn Wochen, verabreicht bekommen.
Es wurden Tests durchgeführt, um das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit zu beurteilen. Die Ergebnisse haben Verbesserungen des Gedächtnisses bei den Personen, die Grünen Tee Extrakt verbunden mit L-Theanin verabreicht bekommen haben, gezeigt: es wurden marginale Verbesserungen bei der Phase der Wiedererkennung und eine deutliche Erhöhung des Gedächtnisses bei gelesenen Wörtern beobachtet. Elektroenzophalogramme wurden bei vierundzwanzig Versuchspersonen der Studie durchgeführt und haben Verbesserungen der Indikatoren der mentalen Wachsamkeit in spezifischen Zonen des Gehirns gezeigt.
(Journal of Medicinal Food, Volume, Issue 4, pages 334-343)
![]() | Gemüse und Früchte schützen Frauen vor Schlaganfällen |
Frauen, die Nahrungsmittel mit vielen Antioxidantien zu sich nehmen, haben weniger Schlaganfälle. Diese Zusammenhänge treten unabhängig davon auf, ob die Frauen an einer kardiovaskulären Krankheit leiden oder keine derartige Vorerkrankung haben. Diese Entdeckungen machten Wissenschaftler um Susanne Rautiainen von dem Karolinska Institutet in Schweden. Sie publizierten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Stroke (doi: 10.1161/STROKEAHA.111.635557).
Das Essen von antioxidationsmittelreicher Nahrung hemmt den sogenannten oxidativen Stress. Dieser ist letztendlich ein Ungleichgewicht zwischen der Produktion von freien Radikalen, die die Zellen angreifen, und der körperlichen Antwort, um diese zu neutralisieren.
Antioxidantien wie Vitamin C und E, Karotine und Flavonoide können in der Theorie oxidativen Stress und Entzündungen vermindern, indem sie freie Radikale beseitigen. Flavonoide können danach außerdem die endothelialen Funktionen verbessern, indem sie die Blutgerinnung, den Blutdruck und Entzündungen des Endothels positiv beeinflussen.
Für ihre Studie verwendeten die Wissenschaftler die Daten der schwedischen Mammographie-Kohorte. Diese schloss 31.035 Frauen ohne kardiovaskuläre Erkrankungen und 5.680 Frauen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen ein.
Die Frauen waren zwischen 49 und 83 Jahre alt. Von den Frauen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen erlitten 1.007 einen Schlaganfall innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 9,6 Jahren. Von den Frauen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen waren es 1.322 in einem Zeitraum von 11,5 Jahren.
Die Wissenschaftler befragten die Studienteilnehmer nach ihren Ernährungsgewohnheiten mithilfe von Fragebögen. Dabei berechneten sie für alle Studienteilnehmer jeweils die aufgenommene Antioxidationsmittel-Konzentration (TAC) ihrer Nahrung.
Im Anschluss kategorisierten sie die Frauen gemäß ihrer TAC-Konzentrationen und teilten sie in fünf Gruppen ein. Davon hatte eine Gruppe bisher keinerlei kardiovaskuläre Vorerkrankungen, wohingegen die anderen vier Gruppen bereits kardiovaskulär vorerkrankt waren.
Die Frauen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen hatten den höchsten TAC, wobei etwa 50 Prozent ihrer Antioxidationsmittelkonzentrationen aus Gemüse und Früchten stammte. Weitere 18 Prozent kamen aus Vollkornprodukten, 16 Prozent aus Tee und fünf Prozent aus Schokolade.
Insgesamt zeigte sich, dass höhere TAC-Konzentrationen in der Nahrung mit einer niedrigeren Schlaganfallrate, bei Frauen ohne kardiovaskuläre Vorerkrankungen, einhergingen.
Frauen ohne kardiovaskuläre Krankheiten mit einer hohen TAC-Konzentration hatten ein um 17 Prozent vermindertes Risiko für einen Schlaganfall im Gegensatz zu den Frauen der gleichen Gruppe, die wesentlich geringere TAC-Konzentrationen in ihrer Nahrung hatten.
Auch Frauen mit kardiovaskulären Vorerkrankungen und hohen TAC-Konzentrationen hatten ein signifikant geringeres Risiko für einen Schlaganfall als Frauen mit niedrigeren TAC-Konzentrationen. Quelle: [Mehr]
![]() | Phosphatzusätze in Lebensmitteln begünstigen Gefäß- und Nierenschäden |
Die Phosphatzufuhr über Nahrungsmittel und die Höhe der Konzentration von Serumphosphat sind nicht nur für Nierenkranke bedeutsam. In neuerer Zeit hat sich gezeigt, dass Phosphatzusätze in Nahrungsmitteln auch bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen und selbst in der Allgemeinbevölkerung nachteilige gesundheitliche Auswirkungen haben können. Bereits hochnormale Serumphosphatspiegel sind bei jungen gesunden Männern mit dem Auftreten von Koronarverkalkungen vergesellschaftet (6), und hochnormale Serumphosphatspiegel waren in der Framingham-Studie ein Prädiktor kardiovaskulärer Ereignisse (7). Eine erhöhte Mortalität wurde vor allem bei nierengesunden kardial erkrankten Patienten mit Serumphosphatspiegeln im oberen Normbereich gesehen. Ein vermeidbares Gesundheitsproblem von bislang unterschätztem Ausmaß verbirgt sich hinter der verbreiteten Verwendung von Phosphat als Nahrungsmittelzusatzstoff beziehungsweise als Konservierungsmittel. Dieses „freie“, nicht organisch gebundene Phosphat wird intestinal sehr effektiv absorbiert. Klassische Beispiele für Nahrungsmittel mit hohen Phosphatzusätzen sind zum Beispiel bearbeitetes Fleisch („processed meat“), Schinken, Wurst, Fischkonserven, Backwaren, Cola-Getränke und andere Softdrinks. Ein wichtiges Problem, das die diätetische Führung der Patienten erschwert, besteht darin, dass der Phosphatgehalt, und speziell der Phosphatzusatz, in Nahrungsmitteln nicht gekennzeichnet ist.
Quelle: [Mehr]
![]() | Rotes Fleisch - Verzicht bringt mehrfach Nutzen |
Durch die Empfehlung, den Verzehr von Rind-, Schweine- und Schaffleisch einzuschränken, können Ärzte gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie reduzieren bei ihren Patienten das Risiko von Krebs und KHK und sie helfen, dem Treibhauseffekt Einhalt zu gebieten.
Hierauf legte sich jeden falls Professor Ole Faergeman aus Aarhus/Dänemark, bei einer Sitzung auf dem ESC-Kongress in Barcelona/Spanien fest. Der Konsum von großen Mengen roten Fleisches steigere das Risiko für KHK- und Krebs-bedingte Todesfälle um 30 Prozent. Gleichzeitig sei die Fleischproduktion für etwa 18 Prozent der weltweit produzierten Treibhausgase wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxid verantwortlich. Die globale Erwärmung ihrerseits birgt weitere Gesundheitsrisiken.
Quelle: Cardio News 10/2009, 12.Jhg.
![]() | Vitamin K2 reduziert Herzinfarktrisiko |
J Nutr. 2004 Nov;134(11):3100-5.
Dietary intake of menaquinone is associated with a reduced risk of coronary heart disease: the Rotterdam Study.
Geleijnse JM, Vermeer C, Grobbee DE, Schurgers LJ, Knapen MH, van der Meer IM, Hofman A, Witteman JC.
Department of Epidemiology & Biostatistics, Erasmus Medical Center Rotterdam, Rotterdam, The Netherlands.
Vitamin K-dependent proteins, including matrix Gla-protein, have been shown to inhibit vascular calcification. Activation of these proteins via carboxylation depends on the availability of vitamin K. We examined whether dietary intake of phylloquinone (vitamin K-1) and menaquinone (vitamin K-2) were related to aortic calcification and coronary heart disease (CHD) in the population-based Rotterdam Study. The analysis included 4807 subjects with dietary data and no history of myocardial infarction at baseline (1990-1993) who were followed until January 1, 2000. The risk of incident CHD, all-cause mortality, and aortic atherosclerosis was studied in tertiles of energy-adjusted vitamin K intake after adjustment for age, gender, BMI, smoking, diabetes, education, and dietary factors. The relative risk (RR) of CHD mortality was reduced in the mid and upper tertiles of dietary menaquinone compared to the lower tertile [RR = 0.73 (95% CI: 0.45, 1.17) and 0.43 (0.24, 0.77), respectively]. Intake of menaquinone was also inversely related to all-cause mortality [RR = 0.91 (0.75, 1.09) and 0.74 (0.59, 0.92), respectively] and severe aortic calcification [odds ratio of 0.71 (0.50, 1.00) and 0.48 (0.32, 0.71), respectively]. Phylloquinone intake was not related to any of the outcomes. These findings suggest that an adequate intake of menaquinone could be important for CHD prevention.
![]() | Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod und Diabetes mellitus Typ 2 durch zu wenig Magnesium |
In den vergangenen Jahren ist eine Reihe umfangreicher epidemiologischer Untersuchungen veröffentlicht worden, die nahelegen, dass ein höherer Verzehr von Magnesium das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken kann. Untersuchungen aus den USA zeigten, dass bei unzureichender Magnesiumzufuhr, wie es in der dortigen Bevölkerung nicht selten ist, ein Magnesiummangel hervorgerufen wurde, der zu massiven Herzrhythmusstörungen führte [1].
In der ARIC-Studie [2], einer epidemiologischen Studie an ca. 14.000 Teilnehmern ebenfalls aus den USA, wurde eine deutliche Verminderung des Risikos für plötzlichen Herztod bei hoher Magnesium-Konzentration im Serum festgestellt. Diese Ergebnisse werden durch eine weitere umfangreiche epidemiologische Untersuchung aus der Nurses Health Study bestätigt, in der ein hochsignifikant
erhöhtes Risiko für plötzlichen Herztod bei geringer Magnesiumzufuhr und niedriger Serum-Magnesium-Konzentration festgestellt wurde [3]. In dieser prospektiven Kohortenstudie an Amerikanerinnen wiesen die Frauen im oberen Quartil der Serum-Magnesium-Konzentration gegenüber dem unteren Quartil ein um 77% geringeres Risiko auf, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.
In einer umfangreichen epidemiologischen Studie wurde in Vorpommern eine reprasentative Stichprobe der Bevolkerung im Alter von 20 bis 79 Jahren uber einen Zeitraum von ca. 10 Jahren bezuglich des Sterberisikos beobachtet [4]. Insgesamt wurden Daten von 3.910 Personen ausgewertet. Es zeigte sich, dass das allgemeine Mortalitatsrisiko und insbesondere das kardiovaskulare Risiko bei niedriger Serum-Magnesium-Konzentration (. 0,73 mmol/l) gegenuber der Restpopulation um 40% hoher war. Serum-Magnesium-Konzentrationen unter 0,73 mmol/l wurden bei rund einem Viertel der Probanden festgestellt und sind somit nicht selten.
Zusammenfassend zeigen diese neuen Untersuchungen, dass ein Magnesiummangel ein erhebliches Risiko darstellt und unbedingt vermieden werden sollte. Dies ist zudem auch deshalb von Bedeutung, da inzwischen aus vielen weiteren epidemiologischen Untersuchungen bekannt ist, dass eine geringe Magnesiumzufuhr auch mit Diabetes mellitus Typ 2 verbunden ist. Hinsichtlich des Diabetesrisikos konnte gezeigt werden, dass eine hohe Magnesiumzufuhr in der Lage ist, nicht nur sekundär die Folgen des Diabetes abzumildern und die Blutzuckereinstellung zu verbessern, sondern auch mit einem deutlich geringeren Risiko verbunden ist, überhaupt einen Diabetes zu entwickeln. Eine Metaanalyse mit Daten von mehr als 500.000 Studienteilnehmern ergab ein um 14% vermindertes Diabetesrisiko je 100 mg zusätzlich verzehrtem Magnesium [5].
[1] Nielsen FH, Milne DB, Klevay LM, Gallagher S, Johnson L. Dietary magnesium deficiency induces heart rhythm changes, impairs glucose tolerance, and decreases serum cholesterol in post menopausal women. J Am Coll Nutr. 2007; 26: 121-132. PubMed
[2] Peacock JM, Ohira T, Post W, Sotoodehnia N, Rosamond W, Folsom AR. Serum magnesium and risk of sudden cardiac death in the Atherosclerosis Risk in Communities (ARIC) Study. Am Heart J. 2010; 160: 464-470. doi:10.1016/j. ahj.2010.06.012 PubMed
[3] Chiuve SE, Korngold EC, Januzzi JL Jr, Gantzer ML, Albert CM. Plasma and dietary magnesium and risk of sudden cardiac death in women. Am J Clin Nutr. 2011; 93: 253-260. doi:10.3945/ajcn.110.002253 PubMed
[4] Reffelmann T, Ittermann T, Dörr M, Völzke H, Reinthaler M, Petersmann A, Felix SB. Low serum magnesium concentrations predict cardiovascular and all-cause mortality. Atherosclerosis. 2011; 219: 280-284. doi:10.1016/j.atherosclerosis. 2011.05.038 PubMed
[5] Dong JY, Xun P, He K, Qin LQ. Magnesium intake
and risk of type 2 diabetes: meta-analysis of prospective
cohort studies. Diabetes Care. 2011; 34:
2116-2122. doi:10.2337/dc11-0518 PubMed
Quelle:
Prof. Dr. J. Vormann
IPEV Institut für Prävention und Ernährung
Adalperostraße 37
D-85737 Ismaning
e-mail: vormann@ipev.de
![]() | Magnesium-Therapie effektiv bei Grenzwerthypertonie |
Vorgestellt wurden in Rostock auch die positiven Ergebnisse einer kleinen Untersuchung, die in einer Kooperation mehrerer deutscher Kliniken durchgeführt wurde. Hier ging es um die Effizienz einer oralen Mg-Therapie bei Grenzwerthypertonikern. Sie hatten gegenüber der Kontrollgruppe deutlich niedrigere erythrozytäre Mg-Spiegel. Eine 12-15-wöchige Supplementierung (240-500 mg/d) brachte statistisch signifikante positive Veränderungen. Ausgangspunkt war ein Blutdruck von 147,6 (± 8,5) zu 87,2 (± 4,4) mmHg, nach Therapieende 137,2 (± 4,6) zu 83,8 (± 3,4) mmHg.
Quelle:
Kisters K, Funke C, Placzek M, et al. Positiver Effekt einer oralen Magnesiumtherapie bei Grenzwerthypertonie. Nieren-und Hochdruckkrankheiten, Jahrgang 41, Nr. 4/2012, S. 190.
![]() | Kurkumin kann Diabetes verhindern |
Durch regelmäßige Einnahme von Kurkumin lässt sich verhindern, dass aus einer prädiabetischen Stoffwechsellage ein manifester Diabetes wird. Die präventive Wirkung des Gewürzstoffs wurde jetzt in einer randomisierten und placebokontrollierten Doppelblindstudie belegt. Das Ergebnis der Intervention war beachtlich: Bei Studienende hatte in der Verumgruppe kein einziger Patient einen Diabetes entwickelt – im Vergleich zu 16,4% der Placebopatienten. Dabei wurden weder Hypoglykämien noch andere Nebenwirkungen der Phytotherapie registriert.
Quelle: Chuengsamarn S et al. Curcumin Extract for Prevention of Type 2 Diabetes. Diabetes Care 2012; online 6. Juli; doi: 10.2337/dc12-0116
http://care.diabetesjournals.org/content/early/2012/07/02/dc12-0116.abstract
![]() | Vitamin C senkt Blutdruck bei Hypertonikern |
Vitamin C könnte bei Menschen, die an Hypertonie leiden, zu einer Senkung des Blutdrucks beitragen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle amerikanische Metaanalyse, die die Daten von 29 randomisiert-kontrollierten Studien über die Wirksamkeit des wasserlöslichen Vitamins auswertete.
Bereits in der „Norfolk-Studie“ zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Vitamin C-Serumspiegel und dem Blutdruck. So hatten Menschen mit hohen Vitamin C-Serumspiegeln einen klinisch geringeren Blutdruck. Eine amerikanische Metastudie analysierte nun die Daten aus 29 randomisiert-kontrollierten Studien mit einer mittleren Studiendauer von 8 Wochen, um die Auswirkung von Vitamin C-Substitutionen auf den Blutdruck zu untersuchen. Es zeigte sich, dass die kurzfristige Vitamin C-Zufuhr von durchschnittlich 500 mg täglich sowohl zu einer Senkung des systolischen (3,84 mmHg) als auch des diastolischen Blutdrucks (1,49 mmHg) führte. Bei Patienten mit diagnostizierter Hypertonie betrug die Blutdruckreduktion sogar 4,85 mmHg.
Quellen:
Juraschek S. P. et al.: Effects of vitamin C supplementation on blood pressure: a meta-analysis of randomized controlled trials. Am J Clin Nutr. 2012 May; 95 (5): 1079-88.
Myint PK, et al: Association between plasma vitamin C concentrations and blood pressure in the European prospective investigation into cancer-Norfolk population-based study. Hypertension. 2011 Sep; 58 (3): 372-9.