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Koronare Bypass-Operation

Live-Interview

mit Dr. Hierl

Wenn die Herzkranzgefäße verstopft sind, dann werden mit einer Bypass-Operation die Verengungen überbrückt, damit das Herz wieder mit ausreichend Blut versorgt wird. In Deutschland werden jährlich etwa 50.000 Bypass-Operationen durchgeführt. Experten-Tipps von Dr. Alexander Hierl.

Die Bypass-Operation ist eine Methode zur Behandlung von Durchblutungsstörungen. Bypass bedeutet "Umleitung". Er dient der Überbrückung von verengten Gefäßabschnitten. Grundsätzlich können in verschiedenen Regionen des Körpers Bypässe angelegt werden, die Bypass-Operation am Herzen ist jedoch die bekannteste.

Verengung der Herzkranzgefäße als Ursache

Ursache für eine Durchblutungsstörung am Herzen ist meist die Verengung von Herzkranzgefäßen, was man als koronare Herzerkrankung (KHK) bezeichnet. Diese kann beim Patienten Angina pectoris auslösen oder bei Routineuntersuchungen wie zum Beispiel beim Belastungs-EKG auffällige Befunde hervorrufen.

Der Schweregrad dieser Erkrankung wird durch eine Herzkatheteruntersuchung oder ein Koronar-CT festgestellt. In Abhängigkeit von Faktoren wie Alter des Patienten, Begleiterkrankungen wie Diabetes, Schweregrad der KHK und Lokalisation der Engstellen muss dann zwischen Kardiologen, Herzchirurgen und dem Patienten entschieden werden, ob und welche Therapie vorgenommen werden soll. Zur Auswahl stehen üblicherweise eine medikamentöse Behandlung, eine Intervention mittels Herzkatheter und Stentimplantation oder eine Bypass-Operation.

Vorgehensweise bei der Operation

Üblicherweise werden bei dieser Operation, die erstmals 1967 in Cleveland durchgeführt wurde und mittlerweile Routine ist, eine oder mehrere Gefäßbrücken zwischen der Hauptschlagader und den Herzkranzgefäßen verlegt. Dementsprechend dauert diese Operation zwischen zwei und fünf Stunden. Als Gefäßbrücken werden Arterien wie zum Beispiel die Brustwandarterie (A. mammaria) oder eine Armarterie (A. radialis) oder Beinvenen (V. saphena magna) verwendet, wobei man mit der A. mammaria die besten Ergebnisse erzielt. In seltenen Fällen kommen auch künstliche Gefäßprothesen zum Einsatz.
Bildunterschrift: Operationsteam

Bei der klassischen Bypass-Operation wird der Brustkorb eröffnet (Sternotomie) und das Herz während des Eingriffs stillgelegt. Eine Herz-Lungen-Maschine erhält in dieser Zeit den Kreislauf aufrecht, reichert das Blut mit Sauerstoff an und entfernt das Kohlendioxid. Ein schonenderes, aber noch nicht allgemein etabliertes Verfahren ist die Operation am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine (OPCAB), jedoch mit Sternotomie. In seltenen Fällen, wenn lediglich eine an der Vorderwand des Herzens liegende Koronararterie betroffen ist, kann auf die Sternotomie verzichtet werden und es reicht ein kleiner Schnitt zwischen den Rippen, um den Bypass zu legen (MIDCAB).

Nachsorge

Nach der Operation verbringt man in der Regel einen Tag auf der Intensivstation und insgesamt etwa eine Woche im Krankenhaus, bevor es in eine Rehabilitationseinrichtung geht. Dort wird die medikamentöse Therapie angepasst und unter Überwachung mit der Mobilisation und dem körperlichen Training begonnen, das zu Hause in einer Herzsportgruppe fortgeführt werden sollte. Die weitere Versorgung übernimmt der niedergelassene Kardiologe in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt.